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Warum Reishi heute wichtiger denn je ist: Die Kraft des Vitalpilzes

  • Autorenbild: Veronika Fabianova
    Veronika Fabianova
  • 19. Juli
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Aug.

Reishi (Ganoderma lucidum) gehört zu den ältesten und bekanntesten Vitalpilzen der Welt. In der traditionellen chinesischen Medizin wird er seit über 2000 Jahren verehrt als Symbol für Vitalität, Langlebigkeit und inneren Ausgleich. Heute erlebt Reishi eine Renaissance, getragen von moderner Forschung, Biohacking-Kultur und wachsendem Interesse an ganzheitlicher Gesundheit. Doch was kann dieser Pilz wirklich?


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Reishi / Ganoderma lucidum / Igelstachelbart / Löwenmähne / Lionsmane

Hier ist ein Blick auf Inhaltsstoffe, traditionelle Anwendung, wissenschaftliche Studien und aktuelle Sichtweisen.


Inhaltsstoffe & bioaktive Verbindungen


Reishi ist ein wahres Biowirkstoff-Kraftpaket. Zu seinen wichtigsten Verbindungen zählen:


  • Triterpene (v. a. Ganodersäuren): Sie kommen nur in Reishi vor und stehen im Fokus zahlreicher Forschungsansätze, u.a. in Bezug auf Leberstoffwechsel, Entzündungsgeschehen und antioxidative Effekte. Insgesamt enthält Reishi über 150 verschiedene Triterpene, auch bekannt aus Heilpflanzen wie Eukalyptus oder Minze.


  • Polysaccharide: Dazu zählen über 100 verschiedene Glykane, insbesondere Beta-Glucane, die für ihre immunmodulierenden Eigenschaften bekannt sind.


  • Sterole: Biochemisch wichtige Naturstoffe, die u. a. Zellkommunikation und hormonähnliche Prozesse beeinflussen können.


  • Peptide und sekundäre Pflanzenstoffe: Dazu gehören Phenole, Alkaloide und Terpene mit antioxidativer und zellregulierender Wirkung.


  • Organisches Germanium: Ein seltenes Spurenelement, das in Zusammenhang mit Sauerstoffversorgung und Zellenergie diskutiert wird.


  • Vitamine: wie Vitamin B1 und Mineralstoffe wie Eisen.


  • Ballaststoffe (ca. 65 %), Proteine (ca. 15 %), Fett (ca. 3,5 %) und nur ca. 1,7 % Zucker.


Insgesamt wurden über 400 bioaktive Substanzen in Reishi identifiziert. Diese wirken nicht isoliert, sondern in einem natürlichen Synergieverbund, der Reishi so besonders macht.


Traditionelle Anwendung in der asiatischen Naturheilkunde


In der TCM wird Reishi als Shen-Tonikum bezeichnet. Das bedeutet, es ist ein Mittel, das den Geist beruhigen, das Herz stärken und das Bewusstsein klären soll. Er wurde traditionell bei folgenden Beschwerden eingesetzt:


  • Schlafstörungen

  • Innerer Unruhe

  • Nervöser Schwäche

  • Und zur allgemeinen Vitalitätssteigerung.


Reishi galt nicht als Akutmittel, sondern als begleitende, langfristige Unterstützung. Ein tief regenerativer Aufbau ist das Ziel.


Moderne Sichtweise: Paul Stamets und die Relevanz für heute


Der US-Mykologe Paul Stamets bezeichnet Reishi als einen der wichtigsten Adaptogene unserer Zeit. In seiner Forschung beschreibt er, wie Reishi das Nervensystem regulieren, die neurochemische Balance stabilisieren und zur Resilienz gegen Stress beitragen kann. Gerade in einer Zeit ständiger Reizüberflutung bietet Reishi einen naturbasierten Gegenpol.


Stamets erkennt zudem Potenzial in der Anwendung bei neurodegenerativen Prozessen und als "daily tonic" für Menschen mit hoher mentaler Belastung. Die Kombination mit anderen Pilzen wie Hericium oder Cordyceps wird ebenfalls als synergistisch beschrieben.


Wissenschaft im Fokus: Reishi, GABA und Schlafqualität


Wissenschaftliche Studien untermauern die positive Wirkung von Reishi. Eine vielzitierte Tierstudie (Chen et al., 2007) untersuchte den Einfluss von Reishi-Extrakt auf durch Pentobarbital induzierten Schlaf. Die Ergebnisse sind vielversprechend:


  • Der Reishi-Extrakt verkürzte die Einschlafzeit signifikant.

  • Die Gesamtschlafdauer wurde verlängert, insbesondere im non-REM-Schlaf.

  • Eine erhöhte Delta-Wellen-Aktivität im EEG zeigte tiefere Erholung.

Die Zugabe von Flumazenil, das GABA im Gehirn blockiert, schwächte den schlaffördernden Effekt. GABA spielt somit eine wichtige Rolle. Gleichzeitig zeigen sich Effekte, die nicht nur über GABA vermittelt werden. Reishi scheint auch unabhängig davon auf das Nervensystem einzuwirken.


Diese Erkenntnisse erklären, warum Reishi von vielen Menschen als beruhigend, schlaffördernd und zentrierend erlebt wird, ohne die Nebenwirkungen klassischer Schlafmittel.


Für wen ist Reishi besonders geeignet?


Reishi ist besonders vorteilhaft für folgende Personengruppen:


  • Menschen mit innerer Unruhe und Reizbarkeit

  • Menschen mit mentaler Erschöpfung

  • Alle, die ihren Schlafrhythmus natürlich unterstützen möchten

  • Hochleister, Eltern, Pflegende, Unternehmer:innen

  • Personen in Phasen der Umstellung, Regeneration oder im Alter


Anwendung und Form: Wie Reishi sinnvoll eingenommen wird


Reishi wirkt am besten langfristig, in moderater Dosierung. Ideal sind:


  • Flüssigextrakte (Dual-Extraktion aus Fruchtkörper) mit dokumentiertem Polysaccharid- und Triterpengehalt.

  • Einnahme vorzugsweise am Abend, kombiniert mit Hericium für Fokus oder Chaga für antioxidativen Schutz.

  • Mindestdauer: 3–6 Wochen, um den vollen Effekt zu erfahren.


Reishi ist kein "Wundermittel über Nacht", sondern ein Adaptogen. Es hilft dem Körper, besser mit Stress umzugehen, und fördert die Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts.


Fazit: Reishi als Weg zur inneren Mitte


Zwischen traditioneller Weisheit und moderner Wissenschaft entfaltet Reishi sein volles Potenzial. Er ist ein natürlicher Begleiter für Menschen, die mehr innere Ruhe, besseren Schlaf und echte Resilienz suchen.


Reishi dient nicht nur als kurzfristige Symptombehandlung. Er ist ein tief wirkender Baustein für langfristige Vitalität. Besonders wertvoll ist er in einer Zeit, in der moderne Lebensstile uns aus dem Gleichgewicht bringen.


Quellen:


  • Chen, N.H. et al. (2007). Extract of Ganoderma lucidum potentiates pentobarbital-induced sleep via a GABAergic mechanism. Behav Brain Res. 180(2): 191–197.

  • Paul Stamets, Mycelium Running (2005).

  • PubMed, ResearchGate, TCM-Datenbanken


Hinweis gemäss Health-Claims-Verordnung: Dieser Beitrag dient der Information. Vitalpilze sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung oder medizinische Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden wende dich bitte an eine Fachperson.

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