Shiitake: Mehr als ein Speisepilz: Was die Wissenschaft über seine gesundheitlichen Potenziale sagt
- Veronika Fabianova
- 24. Aug.
- 5 Min. Lesezeit

Shiitake zwischen Tradition und Forschung: ein Pilz mit Potenzial
Shiitake (Lentinula edodes) kennt fast jeder aus der Küche. Aromatisch, vielseitig und in Asien schon lange fester Bestandteil der Ernährung. Doch der Pilz kann mehr als nur Geschmack: In der traditionellen chinesischen und japanischen Medizin gilt er seit Jahrhunderten als Tonikum für Vitalität und Immunsystem.
Heute rückt er zunehmend in den Fokus der Forschung und erste wissenschaftliche Arbeiten bestätigen, was die Tradition schon lange benützt und weisst.
Dabei gilt: Shiitake ist kein Wundermittel. Die bisherigen Ergebnisse stammen vor allem aus Zell- und Tierstudien sowie aus kleineren Humanstudien. Viele Fragen sind noch offen, aber die Richtung ist spannend.
Was im Shiitake steckt
Der Pilz enthält eine beeindruckende Mischung bioaktiver Substanzen. Besonders bekannt ist das Polysaccharid Lentinan, das in der Immunforschung eine wichtige Rolle spielt. Dazu kommen weitere ß-Glucane, Ergosterin (eine Vorstufe von Vitamin D), phenolische Verbindungen, B-Vitamine sowie Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Magnesium.
Interessant: Die Zusammensetzung hängt stark von Anbau und Verarbeitung ab. Fruchtkörper oder Myzel, Heißwasser- oder Alkoholextrakt, das beeinflusst, welche Inhaltsstoffe im Endprodukt stecken.
Shiitake und das Immunsystem
Shiitake wurde besonders im Zusammenhang mit dem Immunsystem untersucht. In einer Studie mit gesunden Erwachsenen, die vier Wochen lang Shiitake-Pilze gegessen haben, zeigte sich: Bestimmte Abwehrzellen im Körper – sogenannte T-Zellen und natürliche Killerzellen, die wie „Soldaten“ unseres Immunsystems arbeiten – nahmen in ihrer Zahl zu. Auch im Speichel wurde mehr von einem Abwehrstoff (sIgA) gefunden, der wie ein „Schutzschild“ gegen Krankheitserreger wirkt. Gleichzeitig gingen Stoffe im Blut zurück, die Entzündungen im Körper fördern können (zum Beispiel CRP).
Auch in präklinischen Studien deutet vieles darauf hin, dass Lentinan das Immunsystem modulieren kann, nicht nur stimulierend, sondern regulierend. Das macht Shiitake interessant für die allgemeine Gesundheitsvorsorge, auch wenn grosse klinische Studien noch fehlen.

Zahngesundheit und Mikrobiom
Shiitake scheint nicht nur systemisch zu wirken, sondern auch lokal im Mundraum. In kurzen klinischen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass bestimmte Shiitake-Extrakte das Wachstum von Plaque und kariesauslösenden Bakterien reduzieren.
Darüber hinaus deuten präklinische Studien darauf hin, dass Shiitake-Polysaccharide im Darm wie Präbiotika wirken: Sie dienen den „guten“ Bakterien als Nahrung und können so die Darmflora positiv beeinflussen. Auch hier gilt: vielversprechend, aber noch nicht endgültig belegt obwohl die traditionelle Anwendung in dieser Richtung geht seit Jahrhunderten.
Herz, Stoffwechsel und Cholesterin
Ein weiterer spannender Bereich sind die Cholesterinwerte. In Tierstudien senkte der Pilzbestandteil Eritadenin die Lipidwerte im Blut. In kleineren Humanstudien wurden ähnliche Tendenzen beobachtet: Bei täglichem Shiitake-Konsum verbesserten sich bestimmte Blutfett-Parameter.
Zudem enthält Shiitake Adenosin, das gefässerweiternd wirkt und die Durchblutung verbessern kann. Zusammen ergibt sich ein mögliches Potenzial für Herz-Kreislauf-Gesundheit. (hier felen auch grosse Studien).
Shiitake in der Krebsforschung
Besonders viel Aufmerksamkeit hat Shiitake durch das Polysaccharid Lentinan bekommen. In Japan und China wird es seit Jahrzehnten als adjuvante Therapie (also als Zusatz zur Chemo- oder Strahlentherapie) eingesetzt. Studien und Metaanalysen zeigen: Patient:innen berichten über eine bessere Lebensqualität, teilweise auch über eine höhere Wirksamkeit der Standardtherapie.
Wichtig: Shiitake ist kein Ersatz für eine leitliniengerechte Krebstherapie. Aber er könnte ergänzend eine Rolle spielen. Genau das wird aktuell weiter untersucht.
Sicherheit und mögliche Nebenwirkungen
Shiitake gilt grundsätzlich als gut verträglich, immerhin wird er weltweit massenhaft als Speisepilz gegessen. Dennoch gibt es seltene Nebenwirkungen: Die sogenannte Shiitake-Dermatitis ist ein auffälliger Hautausschlag, der manchmal nach dem Verzehr roher oder unzureichend gegarter Pilze auftreten kann. Auch vereinzelte Magen-Darm-Beschwerden sind beschrieben.
Das zeigt: Auch natürliche Lebensmittel können individuelle Reaktionen auslösen. Wer Shiitake regelmässig in höheren Mengen oder als Extrakt einnehmen möchte, sollte das mit einer Fachperson besprechen, insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder laufender Medikation.
Shiitake, Blue Zones und Longevity
Ein Blick in die sogenannten Blue Zones: Regionen der Welt, in denen Menschen besonders lange und gesund leben, zeigt: Ernährung mit naturbelassenen, pflanzlichen Lebensmitteln spielt dort eine zentrale Rolle. Pilze, darunter auch Shiitake, gehören in Asien seit jeher zum täglichen Speiseplan. Genau hier liegt der spannende Bogen zum modernen Biohacking: Wer seinen Körper bewusst mit bioaktiven Substanzen unterstützt, kann Resilienz und Vitalität stärken. Gerade in den dunkleren Herbsttagen, wenn Müdigkeit und Infektanfälligkeit häufiger auftreten, sind Shiitake-Extrakte eine kluge Ergänzung: sie liefern Polysaccharide, Mineralstoffe und Antioxidantien: kompakt und alltagstauglich. Damit verbinden sie uraltes Wissen mit der modernen Longevity-Bewegung, die das Ziel verfolgt, nicht nur länger, sondern auch gesünder zu leben.
Fazit
Shiitake ist ein Pilz im Spannungsfeld zwischen Tradition und moderner Forschung. Er liefert wertvolle Inhaltsstoffe, die sowohl ernährungsphysiologisch als auch pharmakologisch interessant sind.
Die bisherigen Daten zeigen:
Immunmodulierende Effekte (erste Humanhinweise).
Potenzial für Zahngesundheit und Mikrobiom.
Positive Trends bei Cholesterin und Herz-Kreislauf.
Relevanz in der Krebsforschung als begleitende Maßnahme.
Noch fehlen grosse, belastbare klinische Studien. Aber Shiitake zeigt bereits heute, dass er mehr ist als nur ein schmackhafter Küchenpilz.
Verovitalis = Qualität
Bei Verovitalis verwenden wir ausschliesslich den Fruchtkörper des Shiitake-Pilzes, dort, wo die höchste Dichte an wertvollen Inhaltsstoffen steckt. Unsere Extraktion erfolgt in einem zweistufigen Verfahren:
Heisswasserextraktion, um die wasserlöslichen Polysaccharide wie ß-Glucane und Lentinan zu gewinnen.
Kaltauszug mit Ethanol, um auch triterpenhaltige und andere bioaktive Verbindungen zu extrahieren.
So entsteht ein volles Wirkstoffspektrum in reiner, standardisierter Form, ganz ohne Zusatzstoffe.
Quellen
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